MITTEL PUNKT EUROPA FILMFEST im Münchner Filmmuseum
2.-12. März 2023
Seit sieben Jahren bietet das MITTEL PUNKT EUROPA Filmfest dem Kino unserer östlichen Nachbarn eine Plattform. Länder, die geografisch nah, aber kulturell weit weg verortet wurden. Der Krieg in der Ukraine hat diese Gesellschaften nun nachhaltig in den Fokus gerückt und ihre Bedeutung in Europa neu gewichtet. Auch 2023 haben die Veranstalter aus den vielfältigen Filmproduktionen der Region eine Auswahl an herausragenden Spielfilme wie Dokumentationen zusammengestellt. Wieder am alten Ort, dem Münchner Filmmuseum, zeigen sie Filme aus Polen, Tschechien, Ungarn, Belarus sowie der Slowakei und der Ukraine.
Alle Infos unter www.mittelpunkteuropa.eu
Filme aus Polen auf dem MITTEL PUNKT EUROPA FILMFEST im Münchner Filmmuseum im Stadtmuseum:
Freitag, 3. März 2023, 21.00 Uhr
Chleb i sól (Brot und Salz) | Polen 2022 | R+D: Dami- an Kocur | K: Tomasz Woźniczka | Mit: Tymoteusz Bies, Jacek Bies, Dawid Piejko, Nikola Raczko, Nadim Sulei- man | 99 min | OmeU | Tymek, ein junger ambitionierter Pianist, ist in den Sommerferien wieder zu seiner alten Clique in einer namenlosen polnischen Provinzstadt ge- stoßen. Die Jugendlichen hängen in den heißen Som- mermonaten zusammen ab, rauchen und trinken. Häu- figer Treffpunkt ist eine von zwei arabischen Ange- stellten betriebene Kebab-Bar. Dort werden die beiden Immigranten zur Zielscheibe von rassistischen Sprü- chen und Aggressionen der Clique. Obwohl Tymek die Situation distanziert, sogar abgestoßen beobachtet, handelt er nicht, bis schließlich die steigenden Span- nungen in einer Gewalttat enden. Kompromisslos zeigt der Film, der in manchen Szenen Bildern einer Überwa- chungskamera gleicht, dass sich Gewalt auch deshalb Bahn brechen kann, weil niemand den Mut aufbringt, sich dagegen zu stellen.
Samstag, 11. März 2023, 18.00 Uhr
Lombard (Das Leihhaus) | Polen 2022 | R+D: Łukasz Kowalski | K: Stanislaw Cuske | M: Krzysztof Aleksander Janczak | 75 min | OmeU | Ein Leihhaus in Bytom, im ehemaligen polnischen Steinkohlerevier, ist bis auf den letzten Winkel mit alltäglichen, teilweise absurd unnüt- zen Objekten vollgestellt. Der Inhaber Wieśek und seine Lebensgefährtin Jola halten den Laden mit ein paar jungen Angestellten gerade so am Laufen. Ohnehin su- chen – und erhalten – die seltenen Kunden eher Trost und Hilfe als irgendwelche Alltagsgegenstände, die sie sich ohnehin nicht leisten können. Aber ungeachtet al- ler Rückschläge verfolgen Wieśek und Jola jede nur denkbare Strategie, um ihr Geschäft und damit den einzigen Treffpunkt des Viertels zu retten. Mit viel Sinn für tragikomische Momente porträtiert Łukasz Kowalski ein soziales Biotop im »polnischen Detroit«.