Das Jahrbuch des Deutschen Polen-Instituts 2019 ist soeben erschienen.
Auf rund 210 Seiten nehmen sich Jahrbuchautorinnen und -autoren des Jahrbuchs des Themas „Nachbarn“ an. Dabei geht es weniger um die Entwicklungen in Polens Nachbarländern, vielmehr um die Vielfalt von „Nachbarschaftsbeziehungen“ nach innen – politisch, gesellschaftlich, kulturell, demografisch, genderbezogen usw.
„Gute Nachbarschaft fällt den Polen schwer“, konstatiert der Soziologe Maciej Gdula und behauptet, dass viele Polen Probleme damit haben, „Unterschiede innerhalb der Gesellschaft zu akzeptieren bzw.
auszuhalten“. Der gegenwärtige Rückzug vieler Polen in die nationalstaatliche „Heimstatt“, die eigene Kultur und Historie, kann als ein Bangen vor kultureller, gesellschaftlicher, sittlicher wie religiöser Andersartigkeit gedeutet werden, der sich die Polen in Zeiten der Globalisierung, Konkurrenz und Migration ausgesetzt fühlen. Gdula zeigt, dass Polen in der Vergangenheit ethnische wie konfessionelle Nachbarschaft stärker erlebt haben und erörtert die heutige Zurückhaltung an den Beispielen der religiösen Toleranz, der polnisch-jüdischen Beziehungen und der verschleierten
(„mythologisierten“) Klassenverhältnisse. Zu den weiteren Autoren des Jahrbuchs gehören u.a. Marek A. Cichocki, Piotr Ibrahim Kalwas, Dorota Masłowska, Mikołaj Grynberg, Ewa Wanat, Jan Opielka, Katarzyna Kajdanek und Felix Ackermann.
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