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Am Monta, den 24.4. 2017 / 19 Uhr fand wieder unser Jourfix im Hansa-Haus, Brienner Str. 39 a (Rgb), München statt, mit dem
Vortrag „Die Münchener Polenschule. Orientalismus, Abenteuer und Exotik in der Malerei Józef Brandts“
Referentin war Anna Baumgartner
Jόzef Brandt: Die Rückkehr der Kosaken, um 1894, Öl auf Leinwand, 61 x 120 cm, Privatbesitz
(Abb. Wikimedia Commons: https://commons.wikimedia.org/wiki/J%C3%B3zef_Brandt#/media/File:Po
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Die internationale Kunststadt München zog im 19. Jahrhundert Künstler aus ganz Europa an. Eine der größten Gruppen bildeten dabei die polnischen Maler – die Forschung spricht von rund 700 polnischen Kunstschaffenden, die es in die bayerische Hauptstadt zog und die hier zu einer Zeit, als Polen zwischen Russland, Preußen und Österreich geteilt war, erstmals ein unabhängiges polnisches Kunstleben organisieren konnten. Der Pferde- und Schlachtenmaler Józef Brandt (1841-1915) nahm unter den Künstlern aus Polen eine prominente Position ein, prägte mit seinen dynamischen Reiterszenen auch für die damalige deutschsprachige Kunstkritik das Bild von der „Münchener Polenschule“ und wurde gar „tonangebender Matador“ der auf dem Kunstmarkt äußerst beliebten „sarmatischen Künstlerkolonie“ genannt.
Auf deutscher Seite ist das Wirken dieses Malers heute kaum mehr bekannt. Der Vortrag will deshalb einen Blick auf das Schaffen Józef Brandts werfen, dessen Gemälde in Polen wiederum die Wände der Nationalmuseen schmücken. Es wird der Frage nachgegangen, welche Funktion Brandts Bilder, die vor allem Episoden aus der polnischen Geschichte des 17. Jahrhunderts darstellen, für die polnische Nation einnahmen. Gleichzeitig soll aber auch thematisiert werden, was den nicht-polnischen Betrachter im 19. Jahrhundert an seinen Kompositionen mit Polen, Kosaken, Tataren und Türken faszinieren konnte.
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