aktualisiert am 15.10.12
Am Dienstag, 08. Februar 2011, 19 Uhr
fand im Vortragssaal der Bibliothek, Gasteig
die Buchvostellung statt (mit Lesung, Gespräch und Filmausschnitten):
Marek Edelman erzählt
Der letzte überlebende Kommandant des Warschauer Ghettoaufstandes
Witold Beres und Krzysztof Burnetko, die Autoren der Biografie „Marek Edelman erzählt“, lasen aus ihrem Buch und
berichteten aus dem Leben eines der interessantesten Menschen des 20. Jahrhunderts: Der 2009 verstorbene Marek
Edelman war einer der Anführer des Warschauer Ghettoaufstandes. Nach einem aussichtslosen dreiwöchigen Kampf
gelang ihm die Flucht durch die Kanalisation auf die „arische“ Seite der Stadt, wo er untertauchte. 1944 kämpfte er
wieder, diesmal im Warschauer Aufstand. 1980 war Edelman, der sich nach dem Krieg einen Namen als Kardiologe
machte, einer der Mitbegründer der Gewerkschaft „Solidarnosc“, 1981 internierten ihn die kommunistischen Machthaber.
Während diese 1968 seine Habilitationsschrift ablehnten, zeichneten ihn Yale und die belgische Universität Libre mit der
Ehrendoktorwürde aus. Nach der demokratischen Wende wurde er Mitglied des polnischen Parlaments „Sejm“ und war
stets auf der Seite der Schwächeren. Er unterstützte Aids-Kranke, setzte sich für Kosovo-Flüchtlinge ein und bemühte
sich um eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Problems, weshalb er von jüdischer Seite bisweilen
umstritten war. Als Zeitzeuge und Autor vermittelte Edelman bis zu seinem Tod den jüngeren Generationen Wissen über
die schrecklichen Kriegsereignisse.
Die Veranstaltung fand statt in Kooperation mit
•
dem Polnischen Kulturzentrum,
•
der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V.
•
der Deutsch-Polnischen Ges. München und
•
der Münchner Stadtbibliothek.
Buchbeschreibung des Verlages hier klicken