Deutsch-Polnische Ges. München e.V. Towarzystwo Niemecko-Polskie Monachium
erstellt am 27.11.12
Am Montag, den 26. November 2012 um 19 Uhr fand der Jourfix der Deutsch-Polnischen Ges. München statt m Hansa-Haus, Brienner Str. 39 a (Rgb) mit dem Vortrag: Die schöne Unbekannte von nebenan - Polnische zeitgenössische Literatur in Deutschland Referentin:      Dr. phil. Natasza Stelmaszyk Nach 1989 kamen in Polen nach und nach Werke der jungen Schriftstellergeneration, vor allem der in den 1960er Jahren geborenen Autoren, auf den Markt. Viele von ihnen wurden relativ schnell auch im Ausland, vor allem in Deutschland, bekannt. Denn seit etwa Mitte der 1990er Jahre sind die polnischen jungen und jüngeren Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein fester Bestandteil der Programme hiesiger Verlage. Die jungen Autoren aus Polen haben für sich eine neue Welt entdeckt und greifen Themen auf, die außerhalb des polnischen Kosmos besser verstanden werden, als dies für viele polnische Schriftsteller der älteren Generation der Fall war. Die Vermittlung polnischer Literatur im deutschsprachigen Raum nach der Überwindung der politischen Teilung Europas 1989 ist im Ganzen eine Erfolgsgeschichte. Der interkulturelle Austausch entwickelt sich in diesem Bereich kontinuierlich weiter. Die Tatsache, dass die Verleger relativ oft wenn auch in recht niedrigen Auflagen, polnische Titel herausgeben und dass - von einigen Ausnahmen abgesehen - viel der wichtigen neuen Bücher polnischer Autoren ins Deutsche übertragen werden, ist ein Indiz dafür, dass diese Titel ihre Leser in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz finden. Auch junge Menschen lassen sich von der polnischen Literatur begeistern. Im Rahmen des Vortrages wurden einige Beispiele dieser "positiven Rezeption" der zeitgenössischen polnischen Literatur in Deutschland  präsentiert und kritisch diskutiert. Selbstverständlich haben wir aber auch mit negativen Erscheinungen der Rezeption der zeitgenössischen polnischen Literatur im deutschsprachigen Raum zu tun: Einige Autoren fehlen auf dem hiesigen Buchmarkt immer noch, andere werden momentan nicht mehr verlegt oder bestimmte Themen der polnischen Literatur werden von den deutschen Verlagen verworfen. Auch diese Sachverhalte sowie ihre Gründe wurden in dem Vortrag (anhand von ausgewählten Beispielen) genannt. Dr. phil. Natasza Stelmaszyk ist als Dozentin im Germanistischen Seminar an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen (NRW) tätig. 2008 hat sie zum Thema "Polonica nova... oder die Barbaren sind längst da. Die polnischen Literatur der Nachwendezeit und ihre Situation im deutschsprachigen Raum seit 1989" promoviert (Preis der Universität Siegen sowie Förderpreis des Generalkonsuls der Republik Polen für 2008). Fotos: Danuta Meier